Wir sind uns einiges gewohnt vom medialen Mainstream, insbesondere, wenn es um internationale Themen geht. Trotzdem hat mich die Berichterstattung zum Tod von George H.W. Bush schockiert. Kaum ein negatives Wort war in der Schweizer Presse über den 41. Präsidenten der USA zu lesen. Kaum ein negatives Wort über einen Mann, der ganze Regionen destabilisiert hat und für den Tod hunderttausender Menschen verantwortlich ist. Kaum ein negatives Wort über einen der grössten Kriegsverbrecher unserer Zeit (1, 2, 3, 4).
Wir erleben einen Whitewash, wie ich ihn noch selten gesehen habe – nicht nur in den USA, auch hier. Dieselben Schweizer Medien, die sich beispielsweise im Kampf gegen die Selbstbestimmungsinitiative mit Vehemenz für Menschenrechte stark gemacht haben, loben einen Mann, der ebendiese Menschenrechte verletzt hat wie nur wenige andere. Sie loben ihn für seinen angenehmen Ton und seine Besonnenheit im Umgang mit Europa. Eine Berichterstattung, die man angesichts dessen, was Bush dem Rest der Welt angetan hat, nur als obszön bezeichnen kann.
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Christian Mensch:
ein Orthodoxer auf Ketzerjagd
Wer hat noch nicht, wer will noch mal? Jahr für Jahr, wenn der 9/11-Jahrestag ansteht, überbieten sich Journalisten mit ihren Schmähartikeln gegen jeden, der den USA und den Resultaten ihrer «Untersuchungen» nicht blindlings vertraut. Und Jahr für Jahr verschwendet der Grossteil der Medien keine Zeile an all die Fakten, die der offiziellen Darstellung widersprechen.
Der 18. Jahrestag macht leider keine Ausnahme. Trotzdem ist er erwähnenswert. Zum einen, weil es dieses Jahr durchaus interessante Aktualität zu vermelden gegeben hätte (wie es z.B. watson.ch in einem kurzen Artikel getan hat) – was das grosse Schweigen umso schlimmer macht. Zum anderen, weil wir in Sachen Diffamierungsjournalismus ein Highlight lesen durften. Christian Mensch, langjähriger Beobachter der Schweizer Medienszene und Kommentator in den Blättern von CH Media, hat neue Massstäbe gesetzt in Sachen Nonsense über Verschwörungstheorien und 9/11. Sein Text «Die Häretiker der Neuzeit: Daniele Ganser und die Liebe zur Verschwörungstheorie» kann ohne Übertreibung als das logikfreiste, um nicht zu sagen dümmste Stück bezeichnet werden, das ich in den vergangenen 18 Jahren gelesen habe. Und, glauben Sie mir, die Messlatte liegt hoch.
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