9/11 – zwei Prozesse, eine Hoffnung

Gerne würde ich sagen: Im vergangenen Jahr hat sich Entscheidendes in Richtung einer neuen 9/11-Untersuchung getan. Gerne würde ich sagen: Die auf Dutzenden von Webseiten und in Dutzenden von Büchern zum 10. Jahrestag präsentierten Fakten haben für ein Umdenken gesorgt. Gerne würde ich sagen: Die Medien haben endlich angefangen, ihre Rolle wahrzunehmen, zu hinterfragen, zu recherchieren.

Leider sieht die Realität ganz anders aus. Abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen, weigern sich die meisten Journalisten nach wie vor, auch nur einen Blick ins riesige Datenmaterial zu werfen. Sie weigern sich zu zweifeln, nachzudenken, zu prüfen.

Kritik und Unwissen

Das Verhalten der Medien erstaunt umso mehr, als sie weltweit mit Erstaunen bis Entsetzen vom mehr als merkwürdigen, menschenrechtswidrigen Prozess in Guantanamo gegen die angeblichen Drahtzieher der Anschläge berichten. Sie berichten von Angeklagten, deren Aussagen allesamt auf Folter beruhen, sie berichten davon, dass aus Zensurgründen Bild und Ton mit Verzögerung zu den Journalisten übertragen wird, sie berichten, dass die Anklage bestimmt, welche Zeugen die Verteidigung aufrufen darf usw. Kurz: Sie stellen fest, dass der Prozess eine Farce ist (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7).

Das alles bringt die meisten Journalisten allerdings nicht dazu, die offizielle Geschichte der Anschläge zu hinterfragen. So ist denn auch von Schweizer Medienschaffenden weiterhin die alte Leier zu vernehmen: Eine kritische Haltung zu 9/11 sei bloss Antiamerikanismus, eine Unterschrift auf 911untersuchen.ch zeuge von Naivität und Respektlosigkeit gegenüber den Opfern und den USA. Auf meine Frage, was der/die Betreffende denn über den Fall wisse, ist die Antwort immer dieselbe: Weder sind Untersuchungsberichte gelesen, noch sind kritische Analysen eines Blickes gewürdigt worden. Elf Jahre Zeit – und kein bisschen weise. «Offensichtlich steht ‹Verschwörung› heute für unaussprechbare Wahrheit», schrieb der kürzlich verstorbene US-Autor Gore Vidal, von Anfang an ein heftiger Kritiker (1, 2) der offiziellen 9/11-Darstellung, in seinem Buch Brocksgesang. Das erste Gebot zeitgenössischen Journalismus’ sei, «was nicht wahr sein darf, ist auch nicht wahr.»

 Milliardenspiel mit Folgen?

Während der Prozess in Guantanamo keine neuen Erkenntnisse bringen dürfte, könnte ein anderes Verfahren für Wirbel sorgen. Die Firma World Trade Center Properties LLC fordert von den Fluggesellschaften, deren Maschinen in die WTC-Türme gelenkt wurden, 8,4 Milliarden Dollar Schadenersatz. Argument: Die Gesellschaften hätten die 19 Hijacker an Board gelassen und damit den Schaden verursacht. Ein Gericht hat die Klage nun zugelassen, allerdings mit einer reduzierten Schadenssumme von 2,8 Milliarden Dollar (1, 2, 3).

Hinter der World Trade Center Properties LLC steht kein Geringerer als Larry Silverstein. Genau, jener Mann, der die asbestverseuchten, dringend renovierungsbedürftigen WTC-Türme wenige Wochen vor dem 11. September 2001 pachtete und für 3,2 Milliarden Dollar versichern liess. Kein schlechter Deal: Die Türme wurden innert kürzester Zeit kostenlos abgerissen, mit der Versicherungssumme konnte Silverstein einen neuen Komplex erstellen (1, 2, 3).

Wieso die Klage gegen die Airlines, wieso so gierig Herr Silverstein, muss man sich fragen. Vor allem, weil 2,8 Milliarden Dollar für die betroffenen Fluggesellschaften eine beachtliche Summe sind. Will heissen: United Continental und American Airlines werden sich zur Wehr setzen. Sollten sie dies ernsthaft tun, sollten sie offizielle Märchen nicht einfach als gegeben betrachten, könnte die offizielle Version der Anschläge bös ins Wanken geraten. In einem ernsthaften, rechtsstaatlichen Prozess müsste die Anklage nämlich beweisen, dass

  • die angeblichen Attentäter tatsächlich an Board der Maschinen gingen,
  • die angeblichen Todesflugzeuge tatsächlich wie behauptet in Boston starteten,
  • die angeblichen Attentäter die Maschinen tatsächlich entführten,
  • die Flugzeuge, die in die WTC-Türme donnerten, tatsächlich die Flieger der beiden Fluggesellschaften waren.

Kein einfaches Unterfangen. Denn bis heute haben die USA für diese entscheidenden Punkte ihrer Geschichte keinerlei Beweise vorgelegt. Wir dürfen also gespannt sein, was sich Larry Silverstein und seine Anwälte einfallen lassen.

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