Es gibt viele journalistische Regeln. Eine davon lautet: Nie die Person als «dumm» bezeichnen, nur den Inhalt, den sie liefert. Ein Grundsatz, an den man sich auch beim Bloggen halten sollte, sonst kanns strafrechtliche Folgen haben.
Betonung auf sollte. Denn es gibt Momente, in denen man geneigt ist, journalistische Grundsätze über Bord zu werfen. Es gibt Personen, die einen geradezu dazu drängen, auf den Mann zu spielen. Markus Somm, der Chefredaktor der Basler Zeitung, ist so eine Person. Er sorgt immer wieder für Momente – zum Beispiel mit seinem Kommentar zur Wiederwahl Barack Obamas –, in denen selbst stärkste Beruhigungspillen versagen.
Daniel Binswanger, Redaktor bei Tagesanzeiger und Magazin, schreibt, Somms Kommentar sei «dümmlich, arrogant und rassistisch». Dem habe ich eigentlich nichts beizufügen. Ausser: Wer Markus Somms Texte in Weltwoche und BAZ gelesen und seine Auftritte im Schweizer Fernsehen gesehen hat, den beschleicht der Verdacht, dass der Mann schreibt und spricht, wie er ist. Das würde bedeuten, seine Texte und Auftritte sind «dümmlich, arrogant und rassistisch», weil er selbst … (bitte sinngemäss ergänzen).
Dass Somm ein Dogmatiker ist, neben dem Christoph Mörgeli und Roger Köppel bisweilen wie zwei Horte der Vernunft aussehen, wissen wir schon lange. Dass er aber so ungeniert Falschinformationen und Rassismus verbreitet, wie in seinem Obama-Kommentar, ist erstaunlich. Ist das der Weg, um mit der BAZ Erfolg zu haben? Ist das der Weg, um das eher linke Basel zu bekehren? Ist das der Weg, um langfristig andere Mehrheiten zu schaffen? Wohl kaum. Somm erliegt seinem Fanatismus, er ist nicht in der Lage, seine Sicht auf die Welt erträglich zu verpacken, er ist nicht in der Lage, zu differenzieren. Kurz: Es ist nicht bloss ein Verdacht – Somm schreibt, wie er ist.
PS
Zugegeben: Das ist kein besonders differenzierter Beitrag zum Thema Markus Somm. Aber manchmal muss man sich einfach Luft machen, sonst wirds ungesund.
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