Kategorien
- Allgemein (7)
- Banken (31)
- Gesellschaft (19)
- Justiz (35)
- Medien (26)
- Medienkritik (81)
- Menschenrechte (25)
- Politik (91)
- Sport (1)
- Terror (47)
- Veranstaltungen (2)
Neue Kommentare
- miller bei Christian Mensch:
ein Orthodoxer auf Ketzerjagd - Wendelin Reinhardt bei SRF-Club: «wirr und unverständlich»
- Anonymous bei Philipp Löpfe: Troll-Alarm
- Stefan bei George H.W. Bush: Monster mit Maske
- Serge Winkler bei George H.W. Bush: Monster mit Maske
- miller bei Christian Mensch:
Berichterstattung
Diverses
Journalisten/Medien
Medienblogs
Soziale Medien
Markus Spillmann hat den Rechtsstaat
aus den Augen verloren
… schreibt NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann in seinem Kommentar zum IS. Das stimmt – eine Kommunikationsstrategie, die ihre Wirkung nicht verfehlt. Ebenso, wie 13 Jahre Krieg gegen den Terror deutliche Spuren hinterlassen haben – bei Journalisten wie Markus Spillmann:
Nein, Herr Spillmann, man «kann» es nicht als feige bezeichnen, man «muss» es in aller Form verurteilen. Hinrichtungen ohne Anhörung, ohne Verteidigung, ohne Prozess, ohne Nichts liegen einfach nicht drin, egal, ob sie vom IS, von Geheimdiensten, Regierungen oder von wem auch immer verübt werden. Menschenrechte sind nicht verhandelbar. Selbst wenn bei den US-Drohnenangriffen keine Zivilisten getötet würden, müsste man gegen diese Morde anschreiben.
Markus Spillmann macht das Gegenteil, er zeigt Verständnis:
Kann Freiheit und Menschenwürde tatsächlich durch feige Morde, die jede Menge Unschuldige treffen, verteidigt werden, Herr Spillmann? Wohl kaum. Eine Aussage, die – zumal von einem NZZ-Chefredaktor – nicht unsinniger und erschreckender sein könnte.
Genau das lässt sich auch über US-Drohnenangriffe sagen. «Nicht wählerisch» sind offenbar nicht nur IS-Häscher, sondern auch Journalisten. Denn wie schon an anderer Stelle festgehalten: Ob Menschen durch Drohnenattacken, während der Folter in geheimen Gefängnissen oder durch öffentliche Hinrichtungen sterben, ändert für sie selbst und ihre Angehörigen nichts. Was ändert, ist unsere Wahrnehmung. Die mediale Aufbereitung definiert die Reaktion – auch jene von Markus Spillmann. Während es Tausende von Unschuldigen, die durch US-Drohnen verletzt oder getötet werden, kaum in die Randspalten der NZZ schaffen, sorgen die IS-Morde für den totalen Medienamok – bloss, weil eine Kamera dabei war.
Ja, «Terror ist immer auch eine Kommunikationsstrategie», die uns vom rechtsstaatlichen Weg abzubringen droht. Bei Markus Spillmann ist das offensichtlich schon passiert.