«Wer den Ursachen der aktuellen Flüchtlingsströme auf den Grund gehen will, muss 9/11 und die Folgen verstehen»

Der 14. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 hat in den Schweizer Medien wenig Spuren hinterlassen. Immerhin:

  • Fabien Feissli von «Le Matin» hat mit mir und anderen Kritikern der offiziellen Version gesprochen und daraus einen Text gemacht, der zwar nicht in die Tiefe geht, aber sachlich ist und auf die üblichen Diffamierungen verzichtet (PDF, Online).
  • Francesca Fumasoli hat mich für die Tessiner Online-Zeitung http://eticinforma.ch zum Jahrestag, zu den Folgen von 9/11 und zu meiner Unterschriftenseite 911untersuchen.ch interviewt. Das Resultat finden Sie nachfolgend.

Der 11. September 2001 hat die Welt nachhaltig verändert. Es war tatsächlich das erste Mal, dass ein NATO-Land sich auf den Artikel 5 des Nordatlantikvertrags berief. Dieser Artikel erlaubt den Mitgliedsstaaten, einen bewaffneten Angriff auf ein Mitglied als Angriff auf alle zu sehen. Seitdem wurden verschiedene Länder bombardiert – und der Kampf gegen den Terror nimmt kein Ende. Zum 10. Jahrestag (2011) ist eine Internet-Seite entstanden, auf der Persönlichkeiten aus der Schweiz, die an der offiziellen Version der Ereignisse zweifeln, eine neue, internationale und unabhängige Untersuchung der Anschlägen fordern. Der selbständige Journalist und Grafiker Stefan Schaer aus Bern, der die Internet-Seite www.911untersuchen.ch betreibt, hat ein paar Fragen zum Thema beantwortet.

Francesca: Stefan Schaer, wie ist die Seite www.911untersuchen.ch entstanden?

Stefan: Ich bin zirka 2003 auf das Thema 9/11 aufmerksam geworden und habe mit ersten Recherchen begonnen. Als dann im Juli 2004 der offizielle Bericht zu den Anschlägen erschienen ist, habe ich diesen auf Herz und Nieren geprüft. Und leider musste ich feststellen, dass der Bericht über weite Teile widersprüchlich ist, dass er viele wichtige Punkte auslässt und in fast allen zentralen Bereichen auf den Folter-Geständnissen von Khalid Sheik Mohammed (dem sogenannten Mastermind der Anschläge) basiert. In den folgenden Jahren habe ich immer wieder versucht, Schweizer Journalisten auf die eklatanten Widersprüche und Lügen der offiziellen Version aufmerksam zu machen. Leider ohne Erfolg. Ich bin schliesslich zur Einsicht gelangt, dass nur eine grosse Anzahl von Unterschriften von respektablen Leuten, die mit ihrem Namen hinstehen und ein neue Untersuchung fordern, dafür sorgen kann, die Schweizer Medien zur Berichterstattung zu zwingen. Deshalb habe ich vor 4 Jahren, zum 10. Jahrestag der Anschläge, 911untersuchen.ch lanciert.

Francesca: Was wurde bis jetzt erreicht?

Stefan: Bis heute haben 221 Leute unterschrieben, darunter einige Prominente und 6 Nationalräte. Das ist positiv, aber natürlich viel zu wenig. Es braucht Tausende von Unterschriften, um wirklich Druck machen zu können. Erreicht habe ich immerhin, dass die Presse ein paar Mal berichtet hat. Insbesondere bei der Lancierung der Seite war das Medienecho gross. Ich bin sicher, dass viele Schweizerinnen und Schweizer an der offiziellen Darstellung zweifeln. Leider wagen nur wenige, sich zu exponieren und zu ihrer Ansicht zu stehen. Das ist einerseits verständlich, weil die Konsequenzen (Probleme bei der Jobsuche, Anfeindungen usw.) ziemlich mühsam sein können. Andererseits braucht es eben gerade diesen Mut, um etwas zu erreichen.

Francesca: In den USA wird die Bewegung, die eine neue Untersuchung der Anschläge verlangt (das sogenannte 911-Truth-Movement), immer stärker. Ein Teil dieser Bewegung sind die «Architects & Engineers for 9/11 Truth», eine Gruppe von Architekten und Ingenieuren, die eine erneute Untersuchung der Einstürze aller 3 WTC-Türme verlangt. Diese Architekten und Ingenieure waren dieses Jahr für einen Vortrag in Lausanne (http://www.11septembre.ch/nouvelles1/index.html). Waren Sie dabei? Was wurde präsentiert und besprochen? Wie weit sind sie mit ihrem Anliegen?

Stefan: Ja, ich war beim Auftritt von Richard Gage von «Architects & Engineers for 9/11 Truth» in Lausanne dabei. Das Dossier, dass Richard Gage und seine Kolleginnen und Kollegen zusammengestellt haben, ist hervorragend und zeigt schlüssig, dass die WTC-Türme (insbesondere Nr. 7) unmöglich ohne den Einsatz von Sprengstoff so einstürzen konnten. Erreicht haben die Architekten eine Vielzahl von Unterschriften anderer Architekten und Ingenieure und einige Aufmerksamkeit. Aber auch in den USA wird es noch Jahre brauchen, um in den Mainstream-Medien Wirkung zu erzielen und eine breite und faire Debatte auszulösen.

Francesca: Angesichts der aktuellen «Flüchtlingskrise» bin ich der Meinung, dass eine erneute Untersuchung von 9/11 mehr als angebracht ist. Sind Sie auch meiner Meinung? Wenn ja, was könnten wir tun, um dieses Ziel zu erreichen?

Stefan: Das sehe ich auch so. Die Flüchtlingskrise ist eine direkte Folge von 9/11. Der Krieg gegen den Terror und die damit verbundene Destabilisierung der islamischen Welt hat Zehntausende neuer Extremisten hervorgebracht, Hunderttausende von Toten gefordert und noch mehr Menschen in die Flucht getrieben.

Das ist meines Erachtens nicht einfach «Pech», sondern gewollt. Der lukrative Krieg gegen islamische Terroristen hat den lukrativen Kalten Krieg ersetzt. Das war aus kriegswirtschaftlicher Sicht zentral, denn der militärisch-industrielle Komplex ist zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige geworden und muss nonstop alimentiert werden. Es geht also darum, nie ein Vakuum an Feinden für die USA und ihre Verbündeten entstehen zu lassen. Nur gefährliche, brutale Gegner rechtfertigen die horrenden Ausgaben für Rüstung, rechtfertigen Militärbasen in aller Welt, rechtfertigen globalen Einsatz für die «Sicherheit» des eigenen Landes.

Kurz: Wer den Ursachen der aktuellen Flüchtlingsströme auf den Grund gehen will – was die Voraussetzung dafür ist, die Krise zu beheben und nicht nur Symptome zu bekämpfen –, muss 9/11 und die Folgen verstehen.

Was wir tun können? Immer und immer wieder mit Bekannten, Journalisten usw. über 9/11 reden – natürlich ohne zum Missionar zu werden. Und: bitte unbedingt 911untersuchen.ch unterschreiben, es sind auch Unterschriften aus dem Tessin in Italienisch herzlich willkommen. Grundsätzlich gilt für alle, die zweifeln: Lassen Sie sich nicht entmutigen, bleiben Sie dran – steter Tropfen höhlt den Stein.

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