Der menschengemachten Erderwärmung bläst in Schweizer Medien zunehmend ein kalter Wind entgegen. Regelmässig erscheinen Texte und Kommentare, die sich kritisch mit den Fragen auseinandersetzen, ob es den Klimawandel überhaupt gibt und wenn ja, ob die Ursachen tatsächlich menschengemacht sind und/oder ob Politik und Presse vernünftig reagieren bzw. berichten, wenn sich Naturkatastrophen wie der Bergsturz im Bergell ereignen.
Selbstverständlich sollen Medien den Klimawandel bzw. den diesbezüglichen Stand der Forschung kritisch begleiten. Selbstverständlich sollen sie Wissenschaftler mit alternativen Ansichten konfrontieren, wenn diese fundiert sind. Und selbstverständlich darf, wer starke Argumente hat, in Frage stellen, ob der Klimawandel menschengemacht ist.
Starke Argumente finden sich in den diversen Artikeln der letzten Wochen allerdings nicht. Man wird den Eindruck nicht los, dass es vor allem um eines geht: Provokation und damit Clickbaiting. Der Klimawandel produziert nicht nur jede Menge Wetterphänomene, sondern auch jede Menge Hits auf den Websites der Medien – insbesondere, wenn der Anriss eine alternative Sicht der Dinge verspricht.
Mit Begriffen wie «Ökoindustrie» oder «Behördenpropaganda» wird in fast allen Artikeln suggeriert, der derzeitige Stand der Wissenschaft sei grösstenteils dem Lobbying der sogenannten Green Economy zu verdanken. Der Wissenschaft wird also nichts weniger als Bestechlichkeit vorgeworfen.
Renato Beck: Manipulation
für Fortgeschrittene
Renato Beck ist Co-Redaktionsleiter der TagesWoche. Am 23. Oktober twitterte er:
Gemeint ist Historiker Daniele Ganser, der im Kultur- und Kongresshaus gemeinsam mit TV-Hypnotiseur Gabriel Palacios über «Manipulation durch die Medien – verdeckte Kriegspropaganda durch unbemerkte mediale Gehirnwäsche» sprach.
Auf meine Frage, wie die Bilanz des Ganser-Vortrags inhaltlich ausfalle, schrieb Beck:
Ich wollte wissen, weshalb es Quatsch oder befremdlich sei? Becks Antwort:
Inzwischen hat Beck seine Ankündigung wahrgemacht und den Abend mit Ganser in einem TagesWoche-Beitrag verarbeitet. Titel: «Der Manipulator». Leider macht Beck anschliessend genau das, was er Ganser vorwirft: Er manipuliert nach Belieben.
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