Renato Beck: Manipulation
für Fortgeschrittene

Renato Beck ist Co-Redaktionsleiter der TagesWoche. Am 23. Oktober twitterte er:

Zwischenbilanz eine Stunde Ganser in Aarau. Der Mann ist vor allem eines: herablassend

Gemeint ist Historiker Daniele Ganser, der im Kultur- und Kongresshaus gemeinsam mit TV-Hypnotiseur Gabriel Palacios über «Manipulation durch die Medien – verdeckte Kriegspropaganda durch unbemerkte mediale Gehirnwäsche» sprach.

Auf meine Frage, wie die Bilanz des Ganser-Vortrags inhaltlich ausfalle, schrieb Beck:

Überverkauft, Vieles Quatsch, einiges interessant, einiges sehr befremdlich

Ich wollte wissen, weshalb es Quatsch oder befremdlich sei? Becks Antwort:

Ich schreib vielleicht noch was drüber. Z.B. seine Empfehlung, sich Infos bei Russia Today oder Ken FM oder Sputnik zu holen.

Inzwischen hat Beck seine Ankündigung wahrgemacht und den Abend mit Ganser in einem TagesWoche-Beitrag verarbeitet. Titel: «Der Manipulator». Leider macht Beck anschliessend genau das, was er Ganser vorwirft: Er manipuliert nach Belieben.

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Klimawandel: Sind Sie gekauft, Herr Feusi?

Der menschengemachten Erderwärmung bläst in Schweizer Medien zunehmend ein kalter Wind entgegen. Regelmässig erscheinen Texte und Kommentare, die sich kritisch mit den Fragen auseinandersetzen, ob es den Klimawandel überhaupt gibt und wenn ja, ob die Ursachen tatsächlich menschengemacht sind und/oder ob Politik und Presse vernünftig reagieren bzw. berichten, wenn sich Naturkatastrophen wie der Bergsturz im Bergell ereignen.

Selbstverständlich sollen Medien den Klimawandel bzw. den diesbezüglichen Stand der Forschung kritisch begleiten. Selbstverständlich sollen sie Wissenschaftler mit alternativen Ansichten konfrontieren, wenn diese fundiert sind. Und selbstverständlich darf, wer starke Argumente hat, in Frage stellen, ob der Klimawandel menschengemacht ist.

Starke Argumente finden sich in den diversen Artikeln der letzten Wochen allerdings nicht. Man wird den Eindruck nicht los, dass es vor allem um eines geht: Provokation und damit Clickbaiting. Der Klimawandel produziert nicht nur jede Menge Wetterphänomene, sondern auch jede Menge Hits auf den Websites der Medien – insbesondere, wenn der Anriss eine alternative Sicht der Dinge verspricht.

Mit Begriffen wie «Ökoindustrie» oder «Behördenpropaganda» wird in fast allen Artikeln suggeriert, der derzeitige Stand der Wissenschaft sei grösstenteils dem Lobbying der sogenannten Green Economy zu verdanken. Der Wissenschaft wird also nichts weniger als Bestechlichkeit vorgeworfen.

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Jan Flückigers Kehrtwende – oder
wie man Journalisten mundtot macht

Die SRF-«Arena» vom vergangenen Freitag hat hohe Wellen geworfen. In den sozialen Netzwerken wurde der Disput zwischen Moderator Jonas Projer und Historiker Daniele Ganser kontrovers diskutiert. Auch Jan Flückiger, Bundehausredaktor der NZZ, mischte mit. Er schrieb auf Twitter, es sei «unsauber, Leute, die Kritik an offizieller Version von WTC7 ausüben, pauschal als Verschwörungstheoretiker zu diffamieren».

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SRF-«Arena»: Unfairer Angriff
auf Daniele Ganser

Gastkommentar von Michael Graf. Er ist Atmosphärenwissenschafter am Geographischen Institut der Universität Bern. Zudem befasst er sich mit Kommunikationsmethoden im Bereich Wetter und Klima. Dieser Text ist in einer gekürzten Fassung bereits auf infosperber.ch erschienen.

In der SRF-Sendung «Arena» vom 24.02.2017 zum Thema «Trumps Krieg» kam es zu einem Eklat, wie man ihn unter der Moderation von Jonas Projer bisher nicht gesehen hat. Der Gast Daniele Ganser wurde mit unfairen Mitteln in einen scheinbaren Widerspruch verwickelt. Ich erläutere in diesem Kommentar, warum die Vorgehensweise der «Arena» in keinster Weise journalistischen Grundregeln entspricht und höchst fragwürdig ist.

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Christian Dorer zur USR III:
Nonsense und Drohungen

Der Ausgang der Abstimmung über die Unternehmenssteuerreform III (USR III) ist offen. Laut Experten wird es eng, sehr eng. Da kann jede gewichtige Stimme, die sich auf die eine oder andere Seite schlägt, den Unterschied machen.

Christian Dorer ist eine dieser Stimmen. In seinem ersten Kommentar als Chefredaktor der Blick-Gruppe hat sich Dorer diese Woche zur USR III geäussert. Er fordert uns auf, ein Ja in die Urne zu legen. Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, wie er es tut.

Schon der Titel zu Dorers Text – «Kauft die Katze im Sack!» – stimmt wenig optimistisch. Was folgt ist eine Aneinanderreihung von Nonsense und Drohungen.

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Trump: unfassbar!

Selbst mit ein paar Tagen Abstand: Es ist unfassbar, was in den USA gerade passiert ist. Es ist unfassbar, dass jemand mit Hass, Diffamierung und unhaltbaren Versprechen als einzigen Programmpunkten Präsident werden kann.

Es ist unfassbar, aber nicht überraschend. Unfassbare Sieger wie Trump sind möglich, wo Fakten und Respekt bei breiten Teilen der Bevölkerung nichts mehr gelten, sie sind möglich, wo breite Teile der Bevölkerung einfachste Zusammenhänge nicht erkennen. Also überall. Überall heissen die Sieger dann Blocher, Petry, Le Pen und eben Trump.

Unfassbar ist allerdings auch, was sich rund um diese Wahl beobachten liess und lässt. Dabei geht es in erster Linie um das Verhalten der Medien. Aber nicht nur. Es geht auch darum, wie sich Linke, insbesondere linke Frauen, positioniert haben. Es geht darum, wie man sich über Trumps Stil empört, aber selber jeden Respekt vermissen lässt.

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Sandro Brotz wird persönlich

«Rundschau»-Moderator Sandro Brotz äussert sich auf Facebook zur Kritik an seiner Syrien/Assad-Sendung. Und wird persönlich. Über mich schreibt er:

Ein Tiefflieger war hingegen Stefan Schaer, der sonst gerne die offizielle 9/11-Theorie in Zweifel stellt, und für Infosperber den syrischen Machthaber lobte („Er tat dies selbstsicher überzeugend“) und den kleinen Schweizer runtermachte („während Brotz einen überforderten Eindruck machte“).

Über die Rückmeldungen in diversen Zeitungen (unter anderen: 1, 2) schreibt er:

Die persönlichen Angriffe kann ich unterdessen nach bald 5 Jahren Rundschau ausschalten. Wer gebührenfinanziertes Fernsehen macht, wird von Besserwissern, Heuchlern und Neidern begleitet – gerade aus der eigenen Zunft. Das müssen wir, die den Kopf raushalten, aushalten können.

Arrivierte Medienjournalisten wie Rainer Stadler und Kurt W. Zimmermann sind für Brotz «Besserwisser, Heuchler und Neider», ich bin ein «Tiefflieger», dessen Untauglichkeit man mit der 9/11-Keule belegen muss. Mit Verlaub Herr Brotz: Das klingt nicht danach, als könnten Sie persönliche Angriffe tatsächlich «ausschalten».

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Constantin Seibt:
Bullshit am Laufmeter

Constantin Seibt hat einen offenen Brief verfasst. Einen Aufruf an alle Amerikaner in der Schweiz, Hillary Clinton und nicht Donald Trump zum neuen Präsidenten der USA zu wählen. So weit, so okay. Das Problem an Seibts Text ist nicht, dass er für die eine Seite Stellung bezieht. Das ist richtig und wichtig. Das Problem ist, wie er es tut und wie er mit der Kritik an seinem Text umgeht.

Seibts endlos lange Schwärmerei für die USA ist voller Klischees und voller Kitsch. Vor allem aber enthält sie keinerlei Reflexion dessen, was US-Politik in der Welt anrichtet, wer Hillary Clinton ist und wofür sie steht.

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«Rundschau»: SRF-Propaganda
versus Assad-Propaganda

SRF fällt seit Längerem durch einseitige Berichterstattung auf, wenn es um Konflikte mit NATO/US-Beteiligung geht. Das ist nicht nur ein persönliches Gefühl, sondern der Eindruck vieler Zuschauer. Zudem ist die Einseitigkeit anhand von vier Sendungen wissenschaftlich belegt.

Viele dürften deshalb dem Interview von «Rundschau»-Moderator Sandro Brotz mit dem syrischen Machthaber Bashar al-Assad wenig optimistisch entgegengesehen haben. Und tatsächlich – SRF tat genau das, was man nicht tun soll: Einem Diktator eine Plattform geben, seine Äusserungen einseitig «widerlegen» und den Zuschauer ohne die nötigen Hintergrundinformationen im Regen stehen lassen.

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Credit Suisse: schwere
Beratungsfehler – mindestens

2011 offerierte die Credit Suisse ihren Kunden, wertlose Lehman Brothers-Papiere zu bündeln und an Dritte zu vermitteln. Wer einstieg, erzielte zwischen 21 und 31 Prozent der verlorenen Summe. «Immerhin» werden sich viele gedacht haben. Das Problem: Wer die Titel im Depot beliess, erhält seit 2012 Lehman-Liquidationszahlungen. Diese haben bis heute rund das Doppelte der 2011er-Verkaufsrunde eingebracht.

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